Kleiner Brauner, Melange & Co – Wiener Kaffeehauskultur

Von Wienern behauptet man gerne, dass sie es lieben zu “sudern” bzw. schimpfen und gemeinhin eher als Morgenmuffel gelten – vielleicht der Grund, warum sie ihren Kaffee (die Betonung liegt übrigens auf der zweiten Silbe!) so lieben. Deshalb sollte man ihnen vor dem morgendlichen kleinen Braunen – einem einfachen Espresso, der mit einem separaten Kännchen Obers serviert wird – oder dem Wiener Klassiker, der Melange, nicht unbedingt über den Weg laufen. Die Melange besteht aus einem Teil Kaffee (z. B. Espresso) und einem Teil aus Haube geschäumter Milch. Den angeblich besten Kaffee Wiens bekommt man im CaffèCouture. Die Wiener Kaffeehauskultur gilt als so elementar für die Österreichische Hauptstadt, dass sie 2011 in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen wurde.

 

Café Sperl

 

Das Café Sperl ist eines der ältesten Kaffeehäuser Wiens (seit 1880) und bietet alles, was man sich von einem typisch traditionellen Wiener Kaffeehaus erwartet. Stuckdecken, welche durch Rauchschwaden vergilbt sind, samtbezogene Bänke, eine große Auswahl an Tageszeitungen und Magazinen, einen Billardtisch und wenn man zur rechten Zeit am Ort ist, wird das Kaffehausflair durch einen Pianisten unterstrichen.

 

Coffee Pirates

 

Natürlich sind traditionelle Kaffeehäuser wie das „Cafe Central“ oder das “Landtmann” ihren Besuch wert, doch wenn einen das imperialistische Flair nicht so anspricht oder man etwas neues, modernes ausprobieren möchte, dann kann Sie Wien immer noch überraschen. Das Third- Wave Café „Coffee Pirates“ bietet neben dem selbst geröstetem Kaffee auch noch selbst gemachten NY Cheese Cake, getoastete Paninis, Limonaden und für alle Freunde des Filterkaffees gibt es Single Origin/Estate Arabicas aus Äthiopien (Yirgacheffe), Brasilien, Guatemala Honduras, Indonesien und Costa Rica.

 

Cafe Central


Das berühmte Traditionscafé ist seit 1876 ein beliebter Treffpunkt für Persönlichkeiten aus Kunst, Literatur, Politik und Wissenschaft wie Arthur Schnitzler, Sigmund Freud, Peter Altenberg oder Leo Trotzki. Damals wie heute ist das legendäre Literatencafé ein Treffpunkt für Jung und Alt. Einmalige Architektur kombiniert mit hervorragender Wiener Küche und feinste hausgemachte Patisserie machen jeden Besuch zu einem besonderen Erlebnis.

 

Cafe Central

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hawelka


Mit dem Satz „hier im Hawelka begrüßt der Chef des Hauses seine Stammkunden noch mit Handschlag und es herrscht der Ober, Herr Fritz, souverän wie ein britischer Oberst, über sein Revier voll Zigarettenrauch“ kann man das Hawelka am besten beschreiben. Es wird von Leopold Hawelka und seiner Frau Josefine immer noch so geführt wie vor 60 Jahren, als sie eröffneten. Von Melange bis Apfelstrudel bekommt man hier alle typischen Wiener Heißgetränke und Mehlspeisen.

 

Cafe Hawelka

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aida


Die Kaffehauskette Aida, bleibt jeder Naschkatze, nicht nur wegen ihrem zuckerlrosa in Erinnerung. Es gibt zwar weder Iced Caramel Latte Macchiato noch Kaffee „to go“, dennoch ist sie typisch Wienerisch und erfreut sich großer Beliebtheit. Eine fast schon unübersichtliche Auswahl an Torten, Kuchen, Schnitten, Strudeln, Pralinen und Mousses aller Art lassen keinen Wunsch offen. Auch die Klassiker wie die Kardinalschnitte, Sachertorte oder der Apfelstrudel sind hier selbstverständlich zu haben.

 

Palmenhaus


Schon der Kaiser hat das Glashaus im Burggarten zur Unterhaltung und Entspannung genutzt, und heute ist das Palmenhaus eine Institution für alle Wiener und Besucher in Wien. Das imposante Bauwerk aus Glas und Stahl ist jedenfalls eine grüne Location zum Kaffee trinken. Wie der Name schon sagt, findet man in den 15 Meter hohen Räumlichkeiten nicht nur gemütliche Lederbänke, sondern auch eine üppige Pflanzenvielfalt mit bis zu 10 Meter hohen Palmen.

 

Palmenhaus

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Publikum ist eine interessante Mischung aus adretten Damen, Touristen, Familien und Geschäftsmännern. Von der Terrasse aus hat man einen wunderschönen Blick über den Burggarten – ein Plätzchen, an dem es sich speziell im Sommer ganz wunderbar an der frischen Luft mit Blick ins Grüne eine Tasse Kaffee trinken lässt./checkfelix